Gebäudeklimatisierung

Gebäudeklimatisierung

Über das Heizungssystem

Eingesetzt wird ein Heizsystem mit regenerativen Brennstoffen und Wärmerückgewinnung aus den Naßzellen, Sauna und der Küche. Der Wärmetauscher wird über einen äußerst kleinen Warmwasserkreislauf von der Heizung aus mit Wärmeenergie versorgt. Über Klimakanäle ist es möglich, auch kalte Luft zuzuführen. Das System dient somit dem gesamten Objekt als Klimaanlage. Zur Steigerung der "gefühlten" Temperatur kann über einen Luftbefeuchter an der Zentralversorgung die relative Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit der tatsächlichen Temperatur geregelt werden.  

Über die Nutzwassergewinnung

Eine weitere Möglichkeit, das Nutzwasser auf dem Grundstück zu nutzen, ist die Gebäudeklimatisierung mittels Vegetation. Mit der Vegetation werden Kühlstrukturen geschaffen, die den thermischen Wirkungsgrad von Gebäuden optimieren können. Glasfassaden von Wintergärten, Glashäusern und Hausfassaden können mit Hilfe von Kletterpflanzen verschattet werden. Die Innentemperatur kann durch verdunstende Oberflächen auf einem angenehmen Maß gehalten werden. Grünflächen wandeln mehr als 80 Prozent der Strahlungsbilanz in die Verdunstung von Wasser um. (SCHMIDT, M. 2003) Die Umgebungsluft wird abgekühlt und schafft ein ausgeglichenes Klima.
Warme Abluft aus dem Gebäude wird über die verdunstenden Oberflächen der Blätter geführt und kühle Luft kommt ins Gebäude zurück. Andererseits kann bei immergrünen Pflanzen an Hauswänden im Winter eine Dämmwirkung erzielt werden.

Diagramm Temperaturverlauf
Durchschnittlicher Temperaturverlauf im Tagesmittel (SCHMIDT, M. 2001)



Die Abbildung zeigt den Temperaturverlauf der Oberflächentemperaturen eines begrünten und unbegrünten Daches im August. Die Messungen wurden berührungslos (Infrarot) durchgeführt. Das Bitumendach zeigt eine Amplitude von etwa 30 Kelvin, das Gründach von nur etwa 15 Kelvin. Die Amplitude der Dichtung des Gründachs zeigt sogar nur fünf Kelvin. Zum Vergleich sind noch die Lufttemperaturen über dem Gründach dargestellt.
Die Oberflächentemperaturen sind eine entscheidende Größe bei der Bestimmung der Energiebilanz der Flächen. Sie bestimmen das Verhältnis der kurzwelligen zur langwelligen Strahlung (auch Wärme- oder Infrarotstrahlung genannt). Eine zweite Komponente in der Energiebilanz ist die Erwärmung der Luft, die sog. fühlbare Wärme, die über die Luftbewegung ausgetragen wird. Eine dritte Größe stellt die kurzwellige Reflexion der Flächen dar, die mit der Helligkeit der Flächen, der sog. Albedo zusammenhängt. Die vierte Komponente, die versiegelte von begrünten Flächen unterscheidet, ist die Energiemenge, die zur Verdunstung „verbraucht“ wird, die sog. latente Wärme. Bei der Verdunstung von 1 Gramm Wasser werden 2450 kJ benötigt. Diese Energiemenge wird der Umgebung entzogen und bei der Kondensation an kühleren Flächen wieder freigegeben (SCHMIDT, M. 2003).